© Leondra Biethmann
© Leondra Biethmann

Ein Trauma - griechisch für "Wunde" - kann durch unterschiedliche äußere Einflüsse hervorgerufen werden und wird als (lebens)bedrohlich erlebt. Das traumatische Ereignis kann einmalig auftreten wie bei einem Überfall, einem Unfall oder einer Naturkatastrophe oder sich über einen längeren Zeitraum hinziehen wie bei Kriegserlebnissen, häuslicher Gewalt oder Missbrauch.

 

Idealerweise können wir traumatische Ereignisse verarbeiten und sie als Erinnerungen integrieren. Passiert dies aber nicht, kann es zu unterschiedlichen Traumafolgestörungen kommen. Es können sich u.a. Ängste, Depressionen, somatische (körperliche) Beschwerden entwickeln. Als qualvoll werden auch Flashbacks, Schlaflosigkeit, Gefühl der Betäubung und der eingeschränkten Wahrnehmung erlebt. Traumatisierte Menschen fühlen sich häufig schutzlos negativen Einflüssen ausgeliefert, denen sie nichts entgegensetzen können. Die Betroffenen erleben sich als hilflos und handlungsunfähig.

 

Eine Traumafolgestörung ist auch ein Geschehen auf körperlicher Ebene. Der normale Verarbeitungsprozess im Gehirn ist unterbrochen und damit bleiben traumatische Erinnerungen, Gefühle und Bilder aktiv, oft nur bruchstückhaft. Das Erlebte kann nicht in einen Sinnzusammenhang gebracht und gut verarbeitet im Gedächtnis abgelegt werden. Für die Betroffenen fühlt es sich an, als ob es gerade erst passiert wäre und sie stehen unter erhöhtem Stress.

 

Wie jede andere Erkrankung ist auch eine Traumafolgestörung im Hinblick auf den Betroffenen zu sehen und kann sich sehr unterschiedlich auswirken. Aus logotherapeutischer Sicht können wir aber auf jeden Fall sagen, dass zwar der Körper oder die Psyche verletzt werden können, aber nicht der heile Kern eines Menschen.